Der Frühling naht: Die Tage werden endlich wieder länger, die Natur erwacht, die Vögel balzen und die Krokusse sprießen. Und was macht der Mensch? Nix. Jedenfalls wenn man dem Ergebnis unserer jüngsten Umfrage glauben darf. Denn da geben 28,7% der von uns befragten Singles, die gemäß der Jahreszeit und des Biorhythmus vermeintlich in höchster Flirtlaune, ja gar im Nestbaumodus sein müssten, an, in ihrer aktuellen Lebensstruktur gar keine Zeit für das aktive Kennenlernen eines neuen Partners/einer neuen Partnerin zu haben.
Wer sich verlieben möchte, sollte entsprechend aktiv werden – Corona hin oder her
Rumms. Das sitzt. Und wir geben zu, das schockt uns schon ein wenig. Wobei sich uns zu diesem Sachverhalt sofort viele Fragen aufdrängen: Wieso hat ein großer Teil unserer Gesellschaft keine Zeit mehr für eines der elementarsten Dinge unserer menschlichen Kultur? Ist es nicht weniger ein „Zeitproblem“ als mangelnde Bereitschaft? Gibt uns unsere „aktuelle Lebensstruktur“ keinen Raum mehr für die Suche nach, oder vielmehr die Findung der großen Liebe? Sind wir zu ängstlich – oder schlichtweg zu faul? Setzen wir vielleicht einfach die falschen Prioritäten, indem wir dem Beruf, dem Leistungsgedanken und allen anderen Aspekten unseres Alltags mehr Gewichtung einräumen als der Liebe? Wie gesagt: Pandemie hin oder her.
Die Tücken der digitalen/virtuellen Welt
„Durch Social Media und Online-Portale wie Singlebörsen hat sich die Relevanz einer realen Partnerschaft zugunsten der unverbindlichen Tändelei verschoben.“, stellt Christa Appelt fest. „Die fortschreitende Digitalisierung macht uns träge, passiv, ja regelrecht beziehungsmüde.“ Was ja auch in vielen anderen Lebensbereichen erkennbar ist: Statt unseren Orientierungssinn zu fordern, wird stets, selbst in absurdesten Situationen, das Navi konsultiert; statt sich unbedarft auf den Besuch in einem neuen Restaurant zu freuen, werden über Google, Facebook & Co. erstmal die Location, die Speisekarte und die Bewertungen abgecheckt; und für alle anderen Fälle ziehen wir einfach Alexa oder Siri zu Rate. Wieso sollten wir da noch raus in die freie Wildbahn gehen, um jemanden kennenzulernen?!
Tatsächlich erfordert das aktive Kennenlernen ein wenig Aufwand, Courage und Disziplin; der mögliche Lohn dafür scheint jedoch – siehe unser Umfrageergebnis – für viele in keinem Verhältnis mehr zu stehen.
Liebe als „Warenwert“ statt wahrer Wert
Soziologen erkennen darin eine zunehmende Ökonomisierung der Liebe: Klicks, Likes und der „Tinder-Wisch“ sind die Parameter für die Wert- und Eignungsbemessung als (Sexual)Partner. Sowohl unserer eigenen als die der anderen. Die Möglichkeit, das bereits vorher – also vor dem realen Kennenlernen – abzuchecken, suggeriert uns Sicherheit und Schutz. Was natürlich blanke Illusion ist.
Die Deutschen halten eine glückliche Partnerschaft für absolut erstrebenswert!
„In der Liebe, genauso wie in allen anderen Aspekten des Lebens, bringen uns Anonymität, Sicherheitsdenken und Unverbindlichkeit nicht voran. Und sie schützen uns auch nicht vor Enttäuschungen und Niederlagen.“, so Christa Appelt. Oder sollte es vielleicht doch so sein, dass die Befragten glücklich mit ihrem Singledasein sind und keine Bewandtnis in einer Partnerschaft sehen? Nun, eben dem widerspricht ja der Zulauf zu Partnerbörsen und Flirt-Portalen. Zumal Umfragen großer und renommierter Forschungs- und Meinungsinstitute belegen, dass 83% der Deutschen eine stabile und glückliche Partnerschaft für absolut erstrebenswert halten.
Die Sehnsucht nach der großen Liebe bleibt konstant
Das spiegeln dann auch die anderen von uns, der Partnervermittlung Christa Appelt, Befragten partiell wider. Denn 26,8% geben an, sich zumindest einmal pro Woche dem aktiven Kennenlernen eines neuen Partners zu widmen. Also besteht doch noch Hoffnung auf den unerschütterlichen Glauben an die Liebe?
Es gibt für jeden von uns einen Seelenverwandten
Jedenfalls sind wir davon überzeugt. Denn wir lernen, nicht zuletzt dank unserer Tätigkeit, jeden Tag Menschen kennen, die sich nach der großen Liebe sehnen. Und aktiv etwas für ihren Wunsch tun; und sei es „nur“, indem sie uns dabei als tatkräftige Unterstützer an ihre Seite holen. Denn die gute Nachricht ist: Es gibt für nahezu jeden Menschen ein Pendant, einen Seelenverwandten, eine bislang unentdeckte Liebe irgendwo da draußen. Auf welchem Weg Sie dazu kommen, ist da eigentlich zweitrangig. Hauptsache, Sie werden aktiv…!
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